Praxistipp

Praxis-Depesche 4/2020

Autoantikörper sagen Prognose voraus

Auch bei vielen Nicht-Autoimmunerkrankungen findet man krankheitsspezifische Autoantikörper. Japanische Immunologen untersuchten das Muster dieser natürlichen Autoantikörper und mögliche physiologische Funktionen bei chronischen Lungenerkrankungen.

 

Mithilfe von Protein-Arrays, die die Detektion von Autoantikörpern gegen mehr als 8.000 Zielmoleküle ermöglichen, untersuchten Forscher das Serum von Patienten mit verschiedenen chronischen Lungenerkrankungen. Eines ihrer Ergebnisse: Durch die Bestimmung der natürlichen Autoantikörper lässt sich eine idiopathische Lungenfibrose von einer idiopathischen nichtspezifischen interstitiellen Pneumonie unterscheiden. Das könnte in Zukunft dazu beitragen, komplikationsträchtige Lungenbiopsien zur Diagnose zu vermeiden. Typische Verteilungsmuster von natürlichen Autoantikörpern ergaben sich auch bei der Sarkoidose und bei der pulmonalen alveolären Proteinose. Möglicherweise lassen sich diese künftig ebenfalls als diagnostische und prognostische Biomarker nutzen. Aus den Zielstrukturen, gegen die sich die natürlichen Autoantikörper richten, erhoffen sich die Autoren zudem neue, klinisch relevante Erkenntnisse über die Pathophysiologie der Erkrankungen. 
Quelle:

Fukushima K et al.: Natural autoantibodies in chronic pulmonary diseases.
Int J Mol Sci 2020; doi:10.3390/ijms21031138

 

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