Praxis-Depesche 6/2004

Autoimmun-Dermatitis durch Östrogene

US-amerikanische Dermatologen beschreiben eine 55-jährige Frau mit auffälligen Hautveränderungen an den Beinen. Die Ursache war ungewöhnlich und schwer herauszufinden: Die Frau litt an einer bullösen autoimmunen Östrogen-Dermatitis.

Unter einer Therapie mit Acyclovir und Kortikosteroiden hatten sich die erythematösen ödematösen Plaques mit bullösen Rändern kaum verändert. Die Patientin nahm seit längerer Zeit wegen ihrer Wechseljahrebeschwerden Östrogene ein. Die histologische Untersuchung zeigte Hautläsionen, die an ein Erythema multiforme erinnerten. Der klinische Verlauf ließ allerdings eher an eine medikamentenassoziierte Dermatitis denken. Nachdem die Östrogene abgesetzt worden waren, verschwanden die Hautveränderungen innerhalb von zehn Tagen. Ein erneuter Östrogen-Expositionsversuch erhärtete die Verdachtsdiagnose: Die Hautveränderungen erschienen sofort wieder. Die Östrogen-Dermatitis wurde erstmals 1995 beschrieben. Die Histologie ist wenig aussagekräftig. Der klinische Verdacht und eine ausführliche Anamnese führen zu der seltenen Diagnose der autoimmunen bullösen Östrogendermatitis. (MO)

Quelle: Murasim, DF: Bullous autoimmune estrogen dermatitis, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN ACADEMY OF DERMATOLOGY, Ausgabe 49 (2003), Seiten: 130-132

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