Es wurde die Zusammensetzung des Mikrobioms von zwei Querschnittskohorten untersucht, die aus Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz und entsprechenden Kontrollpersonen bestanden. Man bestimmte die Bakteriendiversität mittels der 16S-rRNA-Genanalyse der Keime. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied der Diversität der Bakterien zwischen den Patienten mit und den Kontrollpersonen ohne Herzinsuffizienz. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz war das Verhältnis von Firmucutes zu Bacteroidetes (F/B) vermidert. Zudem fand man eine Assoziation des klinischen Endpunktes „Tod oder Listung zur Herztransplantation“ mit dem Mikrobiom (geringere Bakterienanzahl und -diversität und geringeres F/B-Verhältnis). Schlussendlich zeigte sich auch, dass diese Unterschiede auch mit der Ernährung zusammenhingen und dass eine ballaststoffarme Kost negative Mikrobiota-Verschiebungen begünstigte. Auch wenn es sich nicht um prospektive randomisierte Daten handelt, könnte man aus den Ergebnissen ablesen: Es ist durchaus sinnvoll, Herzinsuffizienz-Patienten zu einer ballaststoffreichen Ernährung zu raten. CB
Herzinsuffizienz und Mikrobiom
Praxis-Depesche 4/2020
Ballaststoffe schützen!
Das Mikrobiom ist mittlerweile überall ein Thema, denn die Zusammensetzung der Keimbesiedlung des menschlichen Körpers wird mit immer mehr Erkrankungen in Verbindung gebracht. Auch für Patienten mit Herzinsuffizienz könnte es eine Rolle spielen.
Quelle: Mayerhofer CCK et al.: Low fifibre intake is associated with gut microbiota alterations in chronic heart failure. ESC Heart Fail 2020; Epub Jan 24; doi: 10.1002/ehf2.12596