­State of the Art: „Crohn“ und „Colitis“ können früh beginnen

Praxis-Depesche 10/2008

Bei blutiger Diarrhö nicht nur an Infektionen denken

In Industrieländern trifft der Hausarzt selten auf Kinder mit blutigem Durchfall; dahinter können aber schwere Erkrankungen stecken. Da in den letzten Jahren die Inzidenz chronischer entzündlicher Darmerkrankungen (CED) stark gestiegen ist, muss diese Möglichkeit immer erwogen werden, erklärt ein britischer Pädiater.

Die Wahrscheinlichkeit einzelner Diagnosen hängt vom Alter ab (s. Tabelle unten). Häufigs­te Infektionserreger sind in Großbritannien Campylobacter, Salmonellen und Yersinien. Viel seltener finden sich Shigellen, E. coli, die Shigatoxin produzieren (wie E. coli 0157:H7), und andere Keime. In Entwicklungsländern (Reiseanamnese!) ist bakterielle (Shigellen) und Amöbenruhr wichtig.

Blutiger Durchfall bringt 75% der Kinder mit Colitis ulcerosa und 25% der mit Morbus Crohn zum Arzt. Nach einer Rechnung des Autors dürfte in Industrieländern blutiger Durchfall 15- bis 20-mal häufiger durch Infektionen als durch CED entstehen.

Wer muss zum Chirurgen?

Diagnostik und Therapie hängen vom Schweregrad ab. Wurden weniger als sechs blutige Stühle pro Tag akut (seit weniger als sieben Tagen) abgesetzt und geht es dem Kind gut, folgen Stuhluntersuchung (mikroskopisch und Kultur) und Beobachtung. Ist das Kind weiterhin wohlauf und dauert der Durchfall länger als sieben Tage oder rezidiviert er, wird zum Kinder-Gastroenterologen zur Endoskopie überwiesen. Dieser wird in schweren Fällen mit mehr als sechs Stühlen pro Tag oder systemischen Zeichen (Fieber, Tachykardie oder Blässe) sofort konsultiert.

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