Eine 68-jährige Frau wurde wegen fluktuierender Verwirrtheitszustände stationär aufgenommen. In den Wochen zuvor hatten Verkennung von Personen, zeitliche Desorientierung und allgemeine Verlangsamung zugenommen. Da eine Hashimoto-Thyreoiditis bekannt war, stellte man die Verdachtsdiagnose Hashimoto-Enzephalopathie. Erhöhtes Protein im Liquor ohne Pleozytose, leichte Ver-änderungen im EEG und im Kernspintomogramm stützten diese Diagnose. Die Schilddrüsenfunktion erwies sich als euthyreot. Die Patientin erhielt eine hochdosierte Kortikosteroid-Therapie, worauf sich das hirnorganische Psychosyndrom deutlich besserte.
Hashimoto-Enzephalopathie
Praxis-Depesche 10/2002
Bei unklarer Demenz auch autoimmune Hirnerkrankung erwägen
Reversible Demenzen sind im höheren Lebensalter selten. Ursächlich kommen metabolische und endokrine Störungen in Frage. Aber auch Autoimmunleiden können ein solches reversibles hirnorganisches Psychosyndrom auslösen, wie folgende Kasuistik zeigt.
Quelle: Wobrock, T: Hashimoto-Enzephalopathie - eine seltene Ursache eines reversiblen hirnorganischen Psychosyndroms, Zeitschrift: AKTUELLE NEUROLOGIE, Ausgabe 28 (2001), Seiten: 428-432