302 Patienten mit einer primären, einseitigen und reponierbaren Hernia inguinalis wurden für diese Untersuchung randomisiert: Entweder erhielten sie eine Operation nach Lichtenstein (anteriore Leistenbruch-OP mit Netzaugmentation) in Lokalanästhesie unter Verwendung eines herkömmlichen kommerziell verfügbaren Netzimplantates (100% Polypropylen). Oder man versorgte die Patienten anstelle des Medizinproduktes mit einem aufbereiteten normalen Moskitonetz (100% Polyethylen). Dieses wurde von den OP-Schwestern in 10 x 15 cm Stücke geschnitten, gewaschen und bei 121°C für 20 Minuten autoklaviert. Die Operationen wurden in standardisierter Technik und mit Antibiose-Prophylaxe durchgeführt.
Bei den Nachuntersuchungen nach einem Jahr, an denen 95,6% der Patienten teilnahmen, zeigte sich, dass es durch die Moskitonetz-Implantation zu keinen Nachteilen gekommen war. Die Rezidivrate lag in beiden Gruppen bei 0,7%. Auch postoperative Komplikationen waren mit Moskitonetz nicht häufiger als mit dem spezifischen Hernie nnetz: 30,8 vs. 29,7% (keine Unterschiede bei Hämatom, Infektion, Serom, Wundheilungsstörung, schwerer Schmerz).
Das Moskitonetz kostete weniger als 1 US$, während für das medizinische Implantat 125 US$ fällig wurden. CB