Kolonpolypen

Praxis-Depesche 12/2015

Blutungsprobleme nach der Resektion

Breitbasige oder lateral ausgedehnte Kolonpolypen von mehr als 20 mm Größe hinterlassen nach der endoskopischen Resektion eine beträchtliche Läsion, aus der es bluten kann. Hilft Koagulieren da weiter?

Als eine sichere und kostengünstige ambulante Prozedur wird zunehmend die breite endoskopische Resektion statt des chirurgischen Eingriffs durchgeführt. Blutungen nach dem Eingriff sind die häufigsten Komplikationen. Sie können eine Notaufnahme, eine Hospitalisierung oder eine Reintervention (erneute Endoskopie, Angiographie oder Chirurgie) notwendig machen. Die Häufigkeit solcher Blutungen liegt insgesamt bei 7% und erreicht 12%, wenn es sich um das proximale Kolon handelt. Eine wirksame Abhilfe würde einen Meilenstein für die Sicherheit der Resektionsmethode darstellen.
Die prophylaktische endoskopische Koagulation (PEK) hat sich nach Resektionen im oberen Gastrointestinaltrakt als wirksam erwiesen. Ob diese Technik auch bei der Resektion breiter Kolonpolypen von Nutzen ist, überprüfte eine australische Arbeitsgruppe an 347 Patienten mit fortgeschrittenen mukosalen Neoplasien. Nach der endoskopischen Resektion führte man bei etwa der Hälfte eine PEK durch.
Zu Blutungen kam es bei 5,2% der Patienten mit PEK und bei 8,0% derjenigen ohne (Unterschied nicht signifikant mit p=0,30). Die Autoren bedauern, dass die PEK offensichtlich keine signifikant wirksame Methode zur Verhinderung von Blutungen nach endoskopischer Resektion breiter Kolonpolypen darstellt. WE
Quelle:

Bahin FF et al.: Prophylactic endoscopic ... Clin Gastroenterol Hepatol 2015; 13: 724-730

ICD-Codes: K63.5

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