Unilaterales Brustödem

Praxis-Depesche 10/2004

Brustkrebs oder Herzinsuffizienz?

Koreanische Kardiologen beschreiben den Fall einer Frau mit einem unilateralem Brustödem, das zunächst an ein entzündliches Mammakarzinom denken ließ. Die Ursache lag aber tiefer ...

Eine 83-jährige Frau wurde mit einem Ödem der linken Brust sowie Belastungsdyspnoe überwiesen. Eine Hypertonie war bekannt. Die physikalische Untersuchung zeigte eine Erweiterung der V. jugularis und bilateral eindrückbare Ödeme der Schienbeine. Im Röntgenbild sah man eine Herzvergrößerung mit Lungenstauung. Das Echokardiogramm ergab eine Mitralinsuffizienz (Grad III/IV) und eine Trikuspidalinsuffizienz (Grad I/IV) mit einer linksventrikulären Auswurffraktion von 31%. Die linke Brust war vergrößert und verhärtet mit diffus verdickter Orangenhaut. Es fanden sich kein tastbarer Knoten, keine Veränderung der Brustwarze und kein Ausfluss. Auch in der Mammographie ließ sich weder ein Knoten noch eine Verkalkung erkennen. Der sonographische Befund sprach für Dilatation der Lymphgefäße. Unter Therapie mit Furosemid, Spironolacton, Ramipril und Digoxin verschwanden die Herzinsuffizienz-Symptome bald, und auch die Veränderung der linken Brust bildete sich im Laufe von Monaten vollständig zurück.

Quelle: Jung, JH: Congestive heart failure and a swollen breast, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 363 (2004), Seiten: 210

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