Dichtes Gewebe in der Mammographie

Praxis-Depesche 1/2005

Brustkrebs-Risikofaktor, Maskierung oder Marker?

Eine erhöhte Gewebedichte in der Mammographie stellt einen unabhängigen Risikofaktor für ein Mammakarzinom dar.

In Studien zeigt sich eine positive Assoziation zwischen zunehmender Dichte und erhöhtem Brustkrebs-Risiko. In den meisten Studien wird das Risiko der Frauen mit der höchsten im Vergleich zu denen mit der geringsten Dichte mehr als viermal so hoch eingeschätzt. Als mögliche Erklärungen für diesen Zusammenhang gelten das Vorhandensein prämaligner Läsionen, erhöhte Wachstumsfaktoren und eine erhöhte Östrogenproduktion in der Brust. Auch genetische Faktoren können ein Rolle spielen. Auf der anderen Seite wird die Brustdichte durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Hierzu gehören vor allem die Hormonspiegel, aber möglicherweise auch Lebensstil-Faktoren wie Alkohol-Konsum und Ernährung. Denkbar ist daher, dass die Brustdichte nur einen Marker für andere Risikofaktoren darstellt. Eine weitere Erklärung für den Zusammenhang wäre die Verzögerung der Diagnose durch die verminderte Aussagefähigkeit der Mammographie.

Quelle: Harvey, JA: Quantitative assessment of mammographic breast density: relationship with breast cancer risk, Zeitschrift: RADIOLOGY, Ausgabe 230 (2004), Seiten: 29-41

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