Akutes Koronarsyndrom

Praxis-Depesche 19/2002

Clopidogrel nunmehr fester Therapiebestandteil

Clopidogrel plus eine Standardtherapie incl. ASS senkt das kardiovaskuläre Risiko bei akutem Koronarsyndrom deutlich. Diese Erkenntnis aus der CURE-Studie fand nunmehr Eingang in die entsprechenden europäischen Therapieempfehlungen.

Patienten mit instabiler Angina pectoris oder Infarkt ohne ST-Hebung sollten - so die geänderte Empfehlung der European Society of Cardiology (ESC) - neben einer Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS) über mindestens neun Monate lang auch Clopidogrel erhalten. Die zusätzliche Gabe dieses ADP-Rezeptor-Antagonisten hat sich in der CURE-Studie (Clopidogrel in Unstable Angina to Prevent Recurrent Events) bewährt. Die über 12 000 Teilnehmer mit akutem Koronarsyndrom bekamen binnen 24 Stunden nach Eintreten der Symptome Clopidogrel (300 mg sofort, anschließend 75 mg/d) bzw. Plazebo zusätzlich zu ASS für drei bis zwölf Monate. Durch die Kombination von Clopidogrel und ASS verringerte sich das Risiko für nichttödlichen Infarkt, Apoplex oder Tod aus kardiovaskulärer Ursache um 20%. Die positiven Effekte zeigten sich bereits in der Akutphase und hielten bis zu ein Jahr an. Schwere Blutungen gab es unter Clopidogrel in 3,7%, unter Plazebo in 2,7%. Lebensbedrohliche Blutungen und hämorrhagische Apoplexien unterschieden sich zwischen den Gruppen weniger. (MB)

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