Die Vorgänger-Version der COPD-Leitlinien stammte aus 2001 – es war also Zeit für eine Aktualisierung. Neben allen COPD-Belangen fanden sich in der neuen Version des Empfehlungswerkes auch Vorschläge zur Optimierung des Screenings auf COPD für die klinische Praxis.
1. Empfehlung: Asymptomatische Patienten sollten nicht mittels Spirometrie auf COPD gescreent werden. Zahlreiche Studien konnten lediglich eine Sensitivität von etwa 50% für diese Maßnahme zeigen. Außerdem blieb die Screening-Spirometrie in diesem Setting den Nachweis einer Morbiditäts-, Mortalitätsoder Lebensqualitätsverbesserung schuldig.
2. Empfehlung: Liegen bei einem Patienten Risikofaktoren für eine COPD vor, sollte eine Spirometrie zur Identifizierung von bislang undiagnostizierten Fällen eingesetzt werden. Als Risikofaktoren gelten: Alter ≥40 Jahre mit einer Raucheranamnese von mehr als 20 Pack-years oder rezidivierenden pulmonalen Infekten und/oder Symptomen wie Dyspnoe oder chronischem Husten mit Sputumauswurf.
3. Empfehlung: Alle Patienten mit COPD und deren genetisch Verwandte sollten einmalig auf einen !1-Antitrypsinmangel hin untersucht werden. Dies gilt besonders in Regionen hoher Prävalenz des Mangels wie Nordeuropa (Skandinavien und England) und Spanien und Portugal. In positiv getesteten Fällen kann eine a1-Antitrypsin-Therapie den Untergang von Lungengewebe bremsen.
4. Empfehlung: Aktuelle und frühere (innerhalb der vergangenen 15 Jahre) Raucher mit mindestens 30 Pack-years sollten mittels Low-dose-CT auf Bronchialkarzinom gescreent werden. CB