Eine multizentrische, plazebokontrollierte Doppelblindstudie mit 1 149 erwachsenen Patienten mit symptomatischer rheumatoider Arthritis verglich die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer antientzündlichen Therapie mit dem COX-2-spezifischen NSAR Celecoxib und dem COX-unspezifischen NSAR Naproxen. Die Patienten wurden 12 Wochen lang mit 100 mg, 200 mg oder 400 mg Celecoxib, mit 500 mg Naproxen bzw. Plazebo zweimal täglich behandelt. Die Wirksamkeit der Behandlung wurde mit Hilfe von Symptomscore-Systemen, die Verträglichkeit gastroskopisch vor und nach der Therapiephase kontrolliert. In allen Celecoxib-Dosisgruppen und unter Naproxen besserte sich die Rheumasymptomatik gegenüber Plazebo signifikant. Maximale antientzündliche und analgetische Wirkung wurde nach zweiwöchiger Therapie erreicht und blieb bis zum Studienende erhalten. Die endoskopisch kontrollierte Inzidenz gastroduodenaler Ulzera betrug 4% in der Plazebogruppe und 4%/6%/4% in den Celecoxib-Kollektiven. In der Naproxen-Gruppe wurde hingegen eine signifikant höhere endoskopisch gesicherte Ulkus-Inzidenz von 26% beobachtet. Die Gesamtinzidenzen gastrointestinaler Nebenwirkungen betrugen 19% für Plazebo, 28%/25%/26% für Celecoxib und 31% für Naproxen. FAZIT: Insgesamt zeigen die Studienergebnisse, dass unter einer Therapie mit Celecoxib die Symptomatik signifikant gelindert wird und gleichzeitig das Ulkusrisiko deutlich reduziert ist. (EJW)
Therapie der rheumatoiden Arthritis
Praxis-Depesche 5/2000
COX-2-Selektivität vermindert Ulkusrisiko
Nichtsteroidale Antirheumatika, die die Cyclooxygenase 2 (COX-2) selektiv hemmen, sind gastrointestinal deutlich besser verträglich als COX-unspezifische NSAR. Der COX-2-Inhibitor Celecoxib ermöglicht eine analgetische und gleichzeitig antientzündliche Therapie mit einem stark verminderten Ulkusrisiko.
Quelle: Simon, LS: Anti-inflammatory and upper gastrointestinal effects of Celecoxib in rheumatoid arthritis, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 282 (1999), Seiten: 1921-1928