Im Rahmen der Celecoxib Long-term Arthritis Safety Study (CLASS) überprüften amerikanische Rheumatologen, ob der COX-2-Hemmer Celecoxib im Vergleich zu konventionellen NSAR mit einer niedrigeren Inzidenz toxischer Effekte im oberen Gastrointestinaltrakt und anderer Nebenwirkungen assoziiert ist. Die Studie wurde an 368 klinischen Einrichtungen in den USA und Kanada mit 8 059 erwachsenen Patienten mit Arthrose oder rheumatoider Arthritis durchgeführt. 7 968 Patienten erhielten mindestens eine Dosis Celecoxib, 4 573 Patienten wurden während des gesamten Studienzeitraums von sechs Monaten mit Celecoxib behandelt. Randomisiert wurden 400 mg Celecoxib zweimal täglich (Hochdosis), 800 mg Ibuprofen dreimal täglich oder 75 mg Diclofenac zweimal täglich eingesetzt. Eine begleitende ASS-Einnahme war erlaubt. Die jährlichen Inzidenzraten von Komplikationen oberer gastrointestinaler Ulzera allein/kombiniert mit symptomatischen Ulzera betrugen 0,76%/2,08% für Celecoxib bzw. 1,45%/3,54% für die anderen NSAR. Bei Patienten ohne ASS-Einnahme lagen die entsprechenden Inzidenzraten bei 0,44%/1,40% für Celecoxib bzw. 1,27%/2,91% für andere NSAR. Mit ASS-Prophylaxe wurden Inzidenzraten von 2,01%/4,70% für Celecoxib bzw. 2,12%/6,00% für andere NSAR gefunden. Unter Celecoxib kam es seltener zu chronischen gastrointestinalen Blutverlusten, Magenunverträglichkeit sowie hepatischer oder renaler Toxizität. Unabhängig von einer ASS-Einnahme wurde kein unterschiedliches Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse in den Studienkollektiven beobachtet. Die Studiendaten belegen insgesamt die hohe Anwendungssicherheit des COX-2-Hemmers Celecoxib (selbst bei vierfacher Dosierung) und unterstreichen den Stellenwert dieser neuen NSAR-Klasse für die Behandlung entzündlicher Gelenkerkrankungen und für die Schmerztherapie.
Cyclooxygenase-2-Hypothese bestätigt
Praxis-Depesche 22/2000
Coxib definitiv besser verträglich als Standard-NSAR
Konventionelle Antirheumatika sind mit toxischen Effekten, insbesondere gastrointestinale Nebenwirkungen, limitiert. Ergebnisse einer großen Langzeitstudie wiesen nach, dass die Mehrheit der Rheumapatienten von der optimierten Verträglichkeit des COX-2-selektiven NSAR Celecoxib profitiert.
Quelle: Silverstein, FE: Gastrointestinal toxicity with celecoxib vs nonsteroidal anti-inflammatory drugs for osteoarthritis and rheumatoid arthritis. The CLASS study: a randomized controlled study., Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 284 (2000), Seiten: 1247-1255