Morbus Crohn und Rauchen

Praxis-Depesche 11/2016

Crohn-Rezidiv-Risiko nach Darm-Operation bei Rauchern verdoppelt

Rauchen ist ein wohlbekannter Risikofaktor für die Entstehung von Morbus Crohn (MC) und kann im Verlauf zu Komplikationen beitragen. Aber auch der Verlauf einer MC-Erkrankung kann durch Rauchen negativ beeinflusst werden. Eine systematische Übersicht und Metaanalyse erhellte diese Effekte des Rauchens nun.

Dazu wurden einschlägige Datenbanken nach Beobachtungsstudien mit longitudinalem Follow- up durchsucht und nach Daten zu Rauchen, Krankheitsaktivität und chirurgischen Interventionen gefiltert. Von 4271 Treffern erfüllten schließlich 33 Studien alle Eignungskriterien und wurden der Meta-Analyse zugeführt. Verglichen mit Nichtrauchern wurde bei Rauchern eine erhöhte Odds Ratio (OR) von 1,56 für das Exazerbieren der Krankheit ermittelt. Noch deutlicher errechneten sich die Risiken für Wiederauftreten nach chirurgischem Eingriff (OR=1,97, fast Verdoppelung), Durchführung der ersten Operation (OR=1,68) und Bedarf einer zweiten chirurgischen Intervention (OR=2,17). Die gute Nachricht: Nach Aufgabe des Rauchens glichen die Ex-Raucher ihre Risiken den Nichtrauchern an oder verminderten sie wenigstens signifikant. VW

Quelle:

To N et al.: Systematic review with meta-analysis: adverse effects of tobacco smoking ... Aliment Pharmacol Ther 2016: doi:10.1111/apt.13511

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