Die Diagnose eines Reizdarmsyndroms basiert häufig auf einer Ausschlussdiagnose. In einem systematischen Review mit Metaanalyse untersuchte eine US-amerikanische Arbeitsgruppe, inwieweit die Bestimmung der Biomarker CRP, Calprotectin, Erythrozytensedimentationsrate (ESR) und Lactoferrin im Stuhl bei der Unterscheidung zwischen RDS- und IBD-Patienten nützlich ist.
Dazu durchsuchte die Arbeitsgruppe verschiedene Datenbanken nach prospektiven Kohortenstudien mit erwachsenen Patienten, bei denen die Bestimmung zumindest eines Biomarkers durchgeführt worden war. Von insgesamt 1252 Studien wurden 140 als mindestens „eventuell relevant“ eingestuft. Nur 18 erfüllten alle Einschlusskriterien: vier zu CRP, vier zu ERS, acht für Calprotectin und zwei für Lactoferrin. Eine klare Unterscheidung zwischen RDS-Patienten und gesunden Kontrollen war mit keinem der vier Biomarker möglich. Die Analyse von ESR und Lactoferrin brachte keinen nennenswerten Zusatznutzen. Anders sah es dagegen für Calprotectin und Lactoferrin aus. Lagen der Werte für CRP ≤0,5 und die für Calprotectin ≤40 μg/ml, ergab sich eine Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer IBD von ≤1%. Damit konnte in diesen Fällen eine IBD nahezu sicher ausgeschlossen werden.
Wie die Autoren betonten, könnte die zusätzlich herangezogene Bestimmung der CRP- und Calprotectin-Werte die Sicherheit der Diagnose eines RDS erhöhen. GS