Es gibt zunehmend Evidenz, dass ein erhöhtes kardiovaskuläres (CV) Risiko der schwangeren Frau die Gefäßgesundheit des Nachwuchses langfristig beeinträchtigt. Da allerdings viele CV-Risikoindikatoren während der Schwangerschaft physiologischen Schwankungen unterworfen sind (z. B. BMI, Blutglucose), fehlt noch immer eine klare Definition von „ kardiovaskulärer Gesundheit“ in dieser sensiblen Lebensphase.
Neue Erkenntnisse lieferte nun eine multinationale Kohortenstudie, in der anhand von 2.302 Mutter-Kind-Dyaden der Zusammenhang zwischen dem Herz-Kreislauf- Risiko der Mutter in der 28. Schwangerschaftswoche und der CV-Gesundheit der Nachkommen im Alter von zehn bis 14 Jahren untersucht wurde. Die CV-Gesundheit der Mütter und Kinder wurde auf Basis der Risikoindikatoren BMI, Blutdruck, Gesamtcholesterinspiegel und Blutglucose beurteilt.
33 % der Schwangeren lagen in allen Kategorien im Idealbereich. Im Vergleich dazu hatte der Nachwuchs der Frauen mit mindestens einem „mittelmäßigen“ Wert, bereits im Jugendalter ein doppelt so hohes Risiko für zwei oder mehr „schlechte“ CVParameter. Bei Kindern, die in der fetalen Phase einem stark ausgeprägten CV-Risikofaktor ausgesetzt gewesen waren, bestand ein 3,3-fach höheres Risiko. Mehr als zwei schlechte Werte der Mutter steigerten die Wahrscheinlichkeit um das 7,8-Fache.
Nach zusätzlicher Adjustierung auf verschiedene Geburtsfaktoren (z. B. Präeklampsie, Geburtsgewicht) war der Effekt zwar schwächer ausgeprägt, blieb aber bestehen. RG