Praxis-Depesche 7/2006

Darmkrebs-Screening bei Hochbetagten?

Die Inzidenz kolorektaler Karzinome nimmt mit dem Alter deutlich zu. Vorsorgeuntersuchungen werden daher ab einem Alter von 50 Jahren empfohlen. Ob sie auch bei 80- oder 90-Jährigen mit deutlich geringerer Lebenserwartung und vielen Begleiterkrankungen noch sinnvoll sind, wurde bislang nicht untersucht.
Praxisfazit
Die Frage ist vielleicht weniger, ob und wann ein Darmkrebs-Screening im Alter noch „nützlich“ erscheint, sondern ob z. B. einem 80-Jährigen mit schlechtem Allgemeinzustand und anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen überhaupt eine Vorsorgeuntersuchung zugemutet werden kann, die, wenn sie positiv ausfällt, auch entsprechende eingreifende therapeutische Konsequenzen hat.

Nutzen und Risiken des Stuhltestes auf okkultes Blut, der Sigmoidoskopie und der Koloskopie wurden bei Patienten zwischen 74 und 90 Jahren analysiert. Dabei wurde vor allem die durch den Gesundheitszustand bedingte Lebenserwartung mitberücksichtigt.

Obwohl die Inzidenz kolorektaler Karzinome mit dem Alter ansteigt, nimmt das kumulative Lebenszeitrisiko, an Darmkrebs zu sterben, immer mehr ab. Der Nutzen einer Vorsorgeuntersuchung nimmt damit mit dem Alter, aber auch der Lebenserwartung und Komorbiditäten deutlich ab. Die Koloskopie ist in allen Altersgruppen die beste, aber auch komplikationsreichste Screening-Methode.

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