Moderne Antidepressiva-Therapie

Praxis-Depesche 10/2005

Das Behandlungsziel ist die Remission

Eine effektive antidepressive Therapie hat nicht die Response, sondern die Remission zum Ziel. Ein entscheidender Faktor dafür ist die Linderung der psychischen und der körperlichen Beschwerden, v. a. Schmerzen, die im Rahmen der Depression auftreten. In beiden Bereichen lassen sich mit dem neuen selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI) Duloxetin gute Erfolge erzielen.

Eine Depression hat beträchtliche Auswirkungen auf den Alltag, insbesondere auf die Situation am Arbeitsplatz, so Dr. C. J. Tolzin, Schwerin. Eine rasche und dauerhafte Rückkehr ins Arbeitsleben steht für die meisten Patienten an erster Stelle. Primärer Ansprechpartner für depressive Patienten ist der Hausarzt. Er wird meist nicht mit den psychischen, sondern mit körperlichen Symptomen konfrontiert. Bei der Wahl der medikamentösen Therapie sollten beide Aspekte berücksichtigt werden und das Erreichen einer Remission im Mittelpunkt stehen. Diese wird in klinischen Studien nur von einem Drittel der Patienten erreicht. Sehr gute Erfahrungen in der medikamentösen Therapie liegen für Duloxetin vor. Es verfügt über einen dualen, d. h. die Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme umfassenden Wirkmechanismus und vereint damit die gute Wirksamkeit der Trizyklika mit dem günstigen Verträglichkeitsprofil der SSRI. Laut Prof. H. Sauer, Jena, könnte Duloxetin eine Lücke in der Depressionsbehandlung schließen. Neben seiner ausgeprägten antidepressiven Wirkung, die zu hohen Remissionsraten führt, überzeugt Duloxetin auch durch eine signifikante Reduktion körperlicher Beschwerden, v. a. Schmerzen im Rahmen der Depression. Dieser Effekt wird sowohl über eine direkte Wirkung des SSNRI auf die Schmerzsymptomatik als auch indirekt über den Rückgang der Depressionssymptomatik erreicht. Duloxetin besitzt ein positives kardiales Verträglichkeitsprofil. Eine Sedierung tritt in der Regel nicht auf. Im Verlauf der ersten Behandlungswoche kann leichte bis mäßiggradige Übelkeit auftreten. Darüber hinaus werden nur geringe unerwünschte Effekte auf die Sexualfunktionen und keine relevanten Gewichtszunahmen beobachtet. (GS)

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