Mehr als nur FSME und Borreliose

Praxis-Depesche 3/2024

Das 1 × 1 seltener Zecken-übertragener Erkrankungen

Zecken übertragen neben Borrelia burgdorferi und dem FSME-Virus auch seltenere Erkrankungen wie Anaplasmose (übertragen durch Anaplasma phagocytophilum), Neoehrlichiose ( Neoehrlichia mukurensis), Babesiose ( Babesia spp.), Borreliamiyamotoi-Krankheit und Rickettsia-helvetica-Infektion. Zwar verlaufen diese Infektionen meist asymptomatisch oder leicht und selbstlimitierend, bei immungeschwächten Personen können sie jedoch schwere Verläufe annehmen. Eine schnelle Diagnose und adäquate Therapie sind dann entscheidend.
Praxisfazit
Seltenere Zecken-übertragene Erkrankungen wie Anaplasmose, Neoehrlichiose, Babesiose und Infektionen mit Borrelia miyamotoi und Rickettsia helvetica laufen häufig unter dem Radar. Vor allem bei immungeschwächten Personen können diese Erkrankungen komplikationsreich verlaufen, weshalb man die wichtigsten Merkmale und das therapeutische Vorgehen kennen sollte.

Fieber ist ein dominierendes Symptom der meisten seltenen durch Zecken übertragenen Krankheiten. Immunsupprimierte Neoehrlichiose-Patient:innen leiden häufig unter täglichen Fieberschüben. Personen mit B. miyamotoi oder Babesiose können rezidivierende Fieberschübe zeigen. Eine fieberhafte hämolytische Erkrankung, ähnlich wie bei Malaria, kann auf eine Babesiose hinweisen. Erhöhte Leberenzyme können für Anaplasmose oder Babesiose sprechen.

Ein Blick auf die Blutzellen

Ein Unterscheidungsmerkmal sind die Thrombozytenwerte, die bei Anaplasmose tendenziell erniedrigt und bei Neoehrlichiose normal oder sogar erhöht sind. Eine moderate Leukozytenerhöhung, dominiert von Neutrophilen, ist ebenfalls ein häufiges Merkmal der Neoehrlichiose. Die Behandlung mit Rituximab ist ein Risikofaktor für schwere Neoehrlichiose- und B. miyamotoi-Erkrankungen, während die Mehrheit der Personen mit schwerer Babesiose sowie einige Neoehrlichiose-Patient:innen asplenisch sind.

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