Genitourinary Cancer Symposium 2012, San Francisco

Praxis-Depesche 7/2012

Das Prostatakarzinom im Fokus

2500 Teilnehmer, davon etwa ein Drittel Urologen, besuchten den GU ASCO 2012 in San Francisco, Kalifornien – ein neuer Rekord. Im Zentrum des Kongresses standen mit etwa 250 von insgesamt 500 präsentierten Abstracts neue Studienergebnisse zum Prostatakarzinom (PCa).

Zentraler Schrittmacher bei der Progression des PCa ist der Androgenrezeptor (AR), der deshalb auch bevorzugtes Ziel bei der Entwicklung neuer Behandlungsoptionen ist. Das einzige Late-Breaking-Abstract des Kongresses präsentierte dementsprechend Prof. H. Scher, New York, mit viel versprechenden Ergebnissen zu MDV3100, dem ersten Vertreter neuer AR-Signalweg-Inhibitoren, der gleichzeitig mehrere Pfade der AR-Signalübertragung beeinflusst.

AR-Signalweg-Inhibitoren verlängern das Überleben

In der multizentrischen AFFIRM-Studie mit 1199 Patienten, die an einem progredienten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (CRPC) nach Docetaxel-Therapie litten, konnte unter MDV3100 im Vergleich zu Plazebo eine Verlängerung des Gesamtüberlebens um 4,8 Monate erreicht werden (von 13,6 auf 18,4 Monate). Damit profitierten die CRPC-Patienten von der MDV3100-Therapie mit einem um 37% reduzierten Mortalitätsrisiko im Vergleich zu Patienten, die nur Plazebo erhalten hatten. MDV3100 war gut verträglich (Scher H et al., Late-Breaking Abstract #1).

Aber auch andere neue Substanzen konnten auf dem GU ASCO 2012 gute Ergebnisse präsentieren. Ziel des ersten Radionuklids Alpharadin (Radium-223-Chlorid) sind Knochenmetastasen beim PCa. In einer doppelblinden, multinationalen Phase-III-Studie (Parker C et al.) mit 922 CRPC-Patienten, die mit Docetaxel vorbehandelt waren oder für eine solche Chemotherapie nicht in Frage kamen, zeigte sich im Vergleich zu Plazebo unter Alpharadin ein signifikant verlängertes Gesamtüberleben (14 Monate vs. 11,2 Monate), bei nur geringer Inzidenz von Myelosuppression (Oral Abstract #8).

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