In einer Klinik in Lissabon analysierten Nephrologen 46 Fälle mit Lupusnephritis, die anhand von Nierenbiopsien diagnostiziert wurden. Der zugrundeliegende systemische Lupus erythematodes war bei sieben Patienten bis dato nicht bekannt gewesen, bei den restlichen wurde er durchschnittlich seit vier Jahren bereits behandelt. 18 Patienten zeigten keine urologischen Symptome, 16 ein nephrotisches Syndrom, zwölf eine Niereninsuffizienz. Basierend auf dem Biopsiebefund erhielten 36 Patienten eine immunsuppressive Therapie mit einer Induktion durch Cyclophosphamid oder Mycophenolat-Mofetil (MMF) und einer Erhaltungstherapie mit MMF oder Azathioprin. Das Follow-up betrug im Mittel 32 Monate.
In 15 Fällen kam es zu einer klinischen Komplettremission, in 15 weiteren zu einer partiellen. Zwei Patienten verstarben an einem septischen Schock. Es zeigte sich jedoch, dass die übliche Klassifikation nach den Kriterien der International Society of Nephrology/ Renal Pathology Society (ISN/ RPS) nicht signifikant mit dem klinischen Outcome korrelierte. Als verlässliche Prädiktoren für die Nierenfunktion und Proteinurie zum Ende des Follow-ups erwiesen sich dagegen der Chronizitätsindex nach Austin sowie der Hill-Biopsie-Index. Obwohl die histomorphologischen Indizes in die aktuelle ISN/RPS-Klassifikation integriert wurden, finden sie in der klinischen Praxis noch zu wenig Anwendung. CW