Günstige Wirkung von Heilpflanzen

Praxis-Depesche 3/2022

Der Kern vom Digestif: Die bitteren Kräuter!

Galgantwurzel, Schafgarbe und viele andere Heilpflanzen haben eines gemeinsam: ihren bitteren Geschmack. Nun erfährt die Verwendung von bitteren Kräutern zunehmend wissenschaftliche Untermauerung. So zeigt eine aktuelle Studie metabolisch vorteilhafte und entzündungshemmende Wirkungen über die Aktivierung von Rezeptoren für bitteren Geschmack auf.
Die meisten relevanten Studien zum Zusammenhang zwischen der Aktivierung von Rezeptoren für bitteren Geschmack und der GLP-1-Sekretion und Stoffwechselregulation basieren auf der präklinischen und klinischen Untersuchung von bitteren Heilpflanzen wie Bittermelone, Hopfenzapfen und berberinhaltigen Kräutern (z. B. Coptis- und Berberitzenwurzel). Insgesamt, so das Fazit des Autors, legt die bisherige Studienlage nahe, dass spezifische Agonisten, die an Rezeptoren für bitteren Geschmack, wie TAS2R1 und TAS2R38 binden, eine metabolisch vorteilhafte und antiinflammatorische Wirkung haben können. Entfaltet wird diese durch die Modulation der enteroendokrinen Hormonsekretion und den Gallensäurestoffwechsel. Von bitteren Kräutern können daher vor allem Patient:innen mit metabolischem Syndrom oder Diabetes mit Dyslipidämie-bedingten Komorbiditäten profitieren. EG
Quelle: Chou WL: Therapeutic potential of targeting intestinal bitter taste receptors in diabetes associated with dyslipidemia. Pharmacol Res 2021; 170: 105693

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