Es ist belegt, dass rauchende Infarktpatienten daran interessiert sind, das Laster nach dem akuten Ereignis aufzugeben. Tatsächlich rauchen aber rund 60 % der Patienten nach einer Herzattacke doch wieder. Eine Ursache könnte darin bestehen, dass man ihnen im Krankenhaus zu viele Änderungen ihres Lebensstils nahelegt.
Um dem Problem auf den Grund zu gehen, kontaktierten Experten aus Springfield, Massachusetts, Patienten, die zwischen Oktober 2015 und Mai 2016 wegen akuter Herzprobleme stationär lagen. Als Raucher galten solche, die in den letzten 30 Tagen mindestens eine Zigarette angefasst hatten. Von 105 angesprochenen Patienten unterzogen sich 81 (77 %) der Befragung. 72,5 % von ihnen stuften das Aufhören mit dem Rauchen als ihre höchste Priorität im Gesundheitsbereich ein, höher als zuverlässige Arzneieinnahme, Teilnahme an kardialer Rehabilitation, Diät, Gewichtsabnahme und Einhaltung von Arztterminen. Die Teilnehmer waren überzeugt, dass Entwöhnungsprogramme, Rehabilitation und Aufnahme von Bewegungstraining ihren Erfolg steigern würden. Die meisten Patienten teilten die Meinung, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist; 16 % insistierten aber, dass es nicht zu ihrem Krankenhausaufenthalt beigetragen habe.
Die Autoren betonen, dass in der Zeit nach einem kardialen Ereignis die Patienten meist sehr empfänglich für Hilfen zum Nichtrauchen sind. Leider werden individuell zugeschnittene, evidenzbasierte Methoden „enttäuschend selten“ für die Patienten angeboten. WE