Med-Info

Praxis-Depesche

DGIM-Kongress 2024: Neuer Algorithmus für CDI-Therapie vorgestellt

Für die Behandlung von Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI) gibt es in Deutschland eine neue S2k-Leitlinie. Den darin beschriebenen Therapie-Algorithmus präsentierte Prof. Christoph Lübbert, Leipzig, auf einem Symposium von Tillotts im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Um das Rezidivrisiko von CDI zu minimieren, hat sich bereits seit einigen Jahren ein Paradigmenwechsel bei der spezifischen CDI-Therapie vollzogen. Erste Therapie der Wahl ist nun Fidaxomicin (Dificlir®, 2 x 200 mg/Tag p.o. über 10 Tage). Sofern keine relevanten Risikofaktoren für ein Rezidiv vorliegen (z. B. ein Alter > 65 Jahre, vorausgehende Hospitalisierung, nosokomial erworbene CDI oder Rezidiv in den letzten 3 Monaten), gilt Vancomycin als Alternative. Die Empfehlung für Metronidazol wurde deutlich eingeschränkt. „Fidaxomicin wirkt sehr gezielt gegen C. difficile. Die Diversität der Darm-Mikrobiota bleibt weitgehend erhalten. So wird eine erneute Kolonisierung erschwert und die Selektion multiresistenter Bakterien reduziert“, erklärte Lübbert. Bei erhöhtem Risiko oder Vorliegen eines CDI-Rezidivs kann ergänzend zur Standardtherapie mit Fidaxomicin als Sekundärprophylaxe Bezlotoxumab (einmalig 10 mg/kg Körpergewicht i.v.) gegeben werden. Trotz Zulassung wird der monoklonale Antikörper leider in Deutschland derzeit nicht vertrieben, ist aber über internationale Apotheken erhältlich. Alternativ bewährt sich laut Leitlinie die Einnahme von Fidaxomicin nach dem EXTEND-Schema (Tag 1-5: 2 x 200 mg/Tag, Tag 7-25: 1 x 200 mg alle 2 Tage). Bei wiederholtem CDI-Rezidiv kann zudem auf Basis eines individuellen Heilversuchs ein fäkaler Mikrobiomtransfer (FMT) an erfahrenen Zentren erwogen werden.

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x