Mann hat ein CGM-Gerät zur Blutzuckermessung am Oberarm und kontrolliert seinen Blutzucker mittels Smartphone.

Kontinuierliche Glukosemessung

Praxis-Depesche 3/2023

Fallstricke bei der Verwendung von CGM-Systemen

Geräte zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) stellen für Patient:innen eine enorme Entlastung im Umgang mit ihrer Erkrankung dar. Passen die ausgegebenen Werte aber nicht zum Zustand des Patienten bzw. der Patientin, sollte man sicherheitshalber eine kapillare Blutzuckermessung durchführen.

Ein 31-jähriger Patient mit Insulin-abhängigem Diabetes (Typ 1) stellte sich mit generellem Unwohlsein in der Klinik vor. Seine Diabeteserkrankung wurde mit einem Verzögerungsinsulin für den Basalbedarf (einmal täglich) plus zusätzlich einem kurz wirkenden Insulin vor den Mahlzeiten behandelt. Zur Kontrolle nutzte er ein CGM-Gerät, dessen Sensor vier Tage vor Aufnahme in der Klinik ausgetauscht wurde und ihm niedri- ge Glukosespiegel meldete (< 4 mmol/l bzw. 70 mg/dl). Infolgedessen entschied er, seine Basalinsulin-Dosis zu reduzieren, das Insulin vor dem Essen wegzulassen und vermehrt Kohlenhydrate aufzunehmen.

Am Tag vor der Hospitalisierung litt er an Übelkeit; die Glukosewerte waren im unteren Sollbereich. Am Tag der Vorstellung im Krankenhaus klagte er zudem über Emesis und Schmerzen im Bereich seines Sensors. Der Glukosespiegel war mit 5,5 mmol/l (99 mg/dl) weiterhin im Normbereich.

Diagnose: diabetische Ketoazidose und Phlegmone

Als das CGM-Gerät entfernt wurde, trat Eiter aus der Einstichstelle, die zudem erythematös, heiß, verhärtet und geschwollen war. Die Laboruntersuchungen ergaben einen stark erhöhten Blutzuckerwert (29 mmol/l bzw. 523 mg/dl), eine Azidose (pH 7,24), erhöhtes Laktat (5,3 mmol/l), einen hohen Ketonwert (5,8 mmol/l), akute Niereninsuffizienz (Kreatinin 136 µmol/l) und erhöhte Entzündungswerte (Leukozyten 17,9 × 109/l, C-reaktives Protein 17 mg/l).

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