Praxistipp
Praxis-Depesche 12/2020
Diabetes-Prävention durch Obst
Es wurde bereits diskutiert, dass eine hohe Obst- und Gemüsezufuhr eine wichtige Rolle bei der Diabetes-Prävention spielen könnte. Allerdings war die Evidenz aus prospektiven Studien bislang inkonsistent und unklar.
Aus Beobachtungs- und experimentellen Studien wurden zirkulierendes Plasma- Vitamin C und Carotinoide als objektive Biomarker für den Obst- und Gemüsekonsum identifiziert. Eine aktuelle Studie prüfte nun die Assoziation von Plasma-Vitamin C und Carotinoiden als Indikatoren für den Obst- und Gemüsekonsum und dem Risiko für Typ- 2-Diabetes. In dieser prospektiven Fallkohortenstudie aus acht europäischen Ländern wurden 9.754 Teilnehmer mit Typ-2-Diabetes und eine Unterkohorte von 13.662 Personen aus der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) Kohorte betrachtet. Ein multivariabel angepasstes Modell ermittelte bei einem höheren Plasma- Vitamin C ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes (HR 0,82). Eine ähnliche inverse Assoziation wurde für Gesamtcarotinoide (HR 0,75) gezeigt. Die Ergebnisse zeigen also, dass höhere Spiegel an Vitamin C und Carotinoiden im Blut sowie ein insgesamt höherer Biomarker-Wert statistisch gesehen ein geringeres Risiko für Diabetes Typ 2 mit sich bringen. Die Forscher schlussfolgern, dass ein höherer Anteil an Früchten und Gemüse in der Ernährung dazu beitragen könnte, einem Typ- 2-Diabetes vorzubeugen. DM
Quelle: Zheng JS et al.: Association of plasma biomarkers of fruit and vegetable intake with incident type 2 diabetes: EPIC-InterAct casecohort study in eight European countries BMJ 2020; 370: m2194