Diabetiker bleiben in Remission – lange

Die Autoren untersuchten Patienten der schwedischen SOS-Kohortenstudie (Swedish Obese Subjects), die mindestens einen BMI von 34 kg/m² (Männer) oder 38 kg/m² (Frauen) aufwiesen. 2037 Kontrollpatienten ohne gewichtsreduzierenden Eingriff wurden mit 2010 Adipösen verglichen, die entweder ein Gastric banding, eine vertikale Gastroplastik oder einen Magenbypass erhalten hatten. Der Nachuntersuchungszeitraum für Diabetes-Remission (in dieser Studie definiert als Blutglucose <110 mg/dl) betrug zehn Jahre, für Diabetes-Komplikationen knapp 18 Jahre. Bei Studienbeginn litten 12,8% der Kontrollgruppe und 17,1% der Chirurgie-Gruppe an Diabetes. Nach zwei Jahren befanden sich über 70% der Operierten in Diabetes-Remission (in der Kontrollgruppe nur 16,4%). Nach 15 Jahren betrugen die Anteile 30,4% und 6,5%; die Chance einer Diabetes-Remission war mit Operation über sechs mal so groß (OR 6,3; 95% KI 2,1- 18,9; p<0,01). Die kumulierte Inzidenz mikrovaskulärer Komplikationen lag in der Kontrollgruppe bei 41,8 pro 1000 Personenjahre und 20,6 in der Chirurgie-Gruppe. Für makrovaskuläre Komplikationen war der Trend ebenfalls für die Operationen signifikant, wenn auch nicht so deutlich. Nach 15 Jahren konnten zwischen 41% und 47% der Patienten evaluiert werden. Akzentuiert werden die Ergebnisse noch durch die Tatsache, dass die im Langzeitergebniss besser abschneidende operierte Gruppe bei Studienbeginn kränker war: Sowohl Körpergewicht als auch BMI, systolischer und diastolischer Blutdruck und Nüchterninsulinspiegel waren im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne bariatrischen Eingriff signifikant erhöht. Der Terminus „metabolische Chirurgie“ für Eingriffe wie Magenband und Magenbypass scheint auch in einer langfristigen Patientenbetrachtung gerechtfertigt zu sein. CB