Kasuistik

Praxis-Depesche 5/2020

Diabetische Ketoazidose bei Akromegalie

Die diabetische Ketoazidose (DKA) wurde als seltene Komplikation der Akromegalie beschrieben. Insbesondere Somatostatinanaloga (SSA) können die Glukosehomöostase verändern.
Bei einer 33-jährigen Akromegalie- Patientin wurde ein riesiges GHsekretierendes Adenom (Ø 9 cm) entdeckt. Nach dem ersten chirurgischen Eingriff zeigte die Kombinationsbehandlung mit Octreotid-Langzeitwirkung und Pegvisomant keine zufriedenstellende Ergebnisse. Nach dem zweiten Eingriff wurde Octreotid durch Pasireotid mit langer Wirkdauer ersetzt. Die Patientin behielt für den Anfangszeitraum der Behandlung mit Pasireotid eine gute Blutzuckerkontrolle alleinig durch Ernährung bei. Nach einem Jahr nach Beginn der Therapie präsentierte sie in der Notaufnahme eine Polydipsie, Polyurie und Gewichtsverlust. Es wurde eine DKA diagnostiziert. Die C-Peptidspiegel zeigten sich normal niedrig. Die Typ-1-Diabetesdiagnose wurde durch Dosierung von Diabetes-Antikörpern mit negativen serologischen Ergebnissen ausgeschlossen. Nach Kenntnisstand der Autoren handelt es sich hierbei um den ersten gemeldeten Fall einer diabetischen Ketoazidose, die durch eine Pasireotid-Behandlung verursacht wurde. DM
Quelle: Prencipe N et al.: Diabetic ketoacidosis in acromegaly: a case study – somatostatin analogs adverse event or disease complication? Acta Diabetologica 2019. doi:10.1007/s00592-019-01437-z
ICD-Codes: E10.1

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