Aufgrund der schnellen und nahezu vollständigen Absorption ist Koffein eine ideale Testsubstanz. Die Validität und Machbarkeit eines Speichel-Koffein-Tests zur Evaluierung der Leberfunktion testete man an 30 bzw. 15 Teilnehmern mit bzw. ohne chronische Lebererkrankung (Child A: 9 Patienten, B: 10, C: 11). Nach Koffeinentzug wurden den Patienten Speichel- und Blutproben entnommen. Im Anschluss nahmen sie eine Kapsel mit 200 mg Koffein ein. Erneute Untersuchungen führte man nach vier und 16 Stunden durch.
Sowohl Speichel als auch Serum zeigten in der Kontrollgruppe eine mittlere Koffein-Clearance von 1,6 ml/min/kg (±0,2 bzw. 0,3 ml/min/kg; Pearson's Koeffizient der Korrelation r=0,85; p<0,001). Gegenüber Kontrolle fiel die Koffein-Clearance bei den Leberkranken geringer aus (1,6±0,2 vs. 0,5±0,1 ml/min/kg; p<0,001). Die Koffein-Clearance nahm dabei mit zunehmender Erkrankungsschwere ab. Bereits vor der Koffeineinnahme lag der Serumkoffeinspiegel nach der 17-stündigen Entzugsphase bei den Leberinsuffizienz- Patienten noch weit über dem der gesunden Teilnehmer (2,4±1,4 vs. 0,4±0,2μg/ml). Um den Koffein-Speicheltest standardisiert einsetzen zu können, müssen noch stoffwechselrelevante Faktoren, medikamentöse Einflüsse berücksichtigt und Sicherheitsfragen zur Koffeindosis geklärt werden. OH