Die exakte klinische Diagnose von Labrum-Läsionen ist nicht einfach. Obwohl es zahlreiche klinische Tests gibt, unterscheiden sie sich deutlich hinsichtlich Spezifität und Sensitivität. Wie kann eine höhere diagnostische Genauigkeit erreicht werden?
Bei 55 Patienten mit Schulterschmerzen (Altersspanne 18 bis 83 Jahre, 47 Männer) wurden vor dem arthroskopischen Eingriff eine eingehende Anamnese (Frage nach hörbarem Knallen oder krachenden Geräuschen) erhoben und verschiedene klinische Tests (Anterior-Slide-Test, Crank-Test, O´Brien-Test) durchgeführt. Intraoperativ wurden bei 80% der Patienten verschiedene Labrum-Läsionen diagnostiziert, bei den meisten wurden noch andere Schulterverletzungen entdeckt. Eine zufrieden stellende diagnostische Genauigkeit konnte nur durch Kombinationen von Anamnese und verschiedenen Tests erzielt werden. So erzielten Kombination aus Anamnese, positiver Anterior-Slide- und Crank-Test Spezifitäten von 0,91 bis 1,0. Umgekehrt waren bei negativen klinischen Tests und Abwesenheit von hörbarem Knallen und Knacken Labrum-Läsionen unwahrscheinlich.
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