Chronische Nierenerkrankung (CKD)

Praxis-Depesche 4/2022

Die AMP-aktivierte Kinase und CKD

Die Dysregulation der AMP-aktivierten Protein-Kinase (AMPK) scheint eine wichtige Rolle bei der Assoziation von CKD, metabolischem Syndrom (METS) und Diabetes zu spielen.
Typ-2-Diabetes, METS und Adipositas führen zu Lipidakkumulation und Hyperglykämie und sollten die AMPK hemmen, jedoch scheinen bei Diabetes und Fettleibigkeit noch andere vom AMP:ATP-Verhältnis unabhängige Faktoren die Aktivität des Enzyms zu beeinflussen. So wird AMPK von hohen NADH-, Insulin- und Leptinspiegeln gehemmt, aber auch von niedrigen Adiponektin- Spiegeln. Speziell in der Niere aktiviert AMPK die Natrium-Kalium-ATPase (NKA). Bei fettleibigen Menschen und Diabetiker: innen könnte die Kinase zu Ungleichgewichten im Salz- und Wasserhaushalt führen. Diabetische Nephropathie und Adipositas-induzierte CKD hängen eng mit Lipid-Akkumulation in der Niere zusammen. Fehlregulation von AMPK führt in der Niere zu verstärkter Fettsäuresynthese und Lipidanreicherung. Zu hohe intrazelluläre Fettsäurespiegel können zu toxischen Metaboliten führen, die wiederum die AMPK hemmen könnten. Bei hohen Glukosespiegeln fördert AMPK die Glukoseaufnahme und Glykolyse von insulinsensitiven Zellen. Die AMPK-Aktivität ist außerdem wichtig für die Insulinsensitivität: In Zellkulturstudien an Podozyten führte zu viel Glukose zu abnehmender Insulinsensitivität, vermutlich weil die Regulation durch AMPK gestört ist. MR
Quelle: Juszczak F et al.: Critical role for AMPK in metabolic disease-induced Chronic Kidney Disease. Int J Mol Sci 2020; 21, 7994; doi:10.3390/ijms21217994
ICD-Codes: N18.9

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