Karotisstenose – Endarteriektomie oder Stent?
Praxis-Depesche 4/2010
Die chirurgische Therapie bringt (noch) bessere Ergebnisse
Es hat lange gedauert, bis die perkutane Revaskularisation mit Stenting, die inzwischen zu den Standard-Optionen bei koronarer Herzkrankheit zählt, auch „reif“ für die Behandlung von Karotisstenosen wurde. Inzwischen konkurriert sie aber dem konventionellen chirurgischen Vorgehen (Endarteriektomie). Mit Hilfe einer Metaanalyse wurde untersucht, welches der beiden Verfahren besser abschneidet.
Praxisfazit
?! 50 Jahre Erfahrung mit der Endarteriektomie können die Stent-Leute nicht so schnell aufholen. Der Mann mit dem Katheter braucht 150 solche Eingriffe, bis er genug Sicherheit erworben hat. In den Studien war die Expertise der Ärzte sehr unterschiedlich. Verbesserungen wie Spezialkatheter mit einem Schirmchen, die Embolisierungen verhindern sollen, haben ihren Nutzen auch noch nicht evidenzbasiert unter Beweis gestellt. Wenn man zum Stent greift, dann sollte man es eher bei asymptomatischen Stenosen tun. Norris JW et al.: Carotid artery stenosis. Ebd. 431-432