COPD

Praxis-Depesche 15/2004

Die Luftnot nachhaltig lindern

COPD-Patienten spüren jeden Milliliter, um den man ihre Lungenfunktion verbessert. Ab einer mittelschweren Funktionseinschränkung sind nach den GOLD-Leitlinien (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) inhalative langwirkende Bronchodilatatoren indiziert. Als Substanz erster Wahl wird das Anticholinergikum Tiotropium betrachtet.

Anticholinergika wurden speziell für die COPD entwickelt und hemmen den relevanten Mechanismus der Obstruktion, die Aktivierung des Vagus. Tiotropium braucht wegen seiner langen Wirkdauer nur einmal täglich gegeben zu werden. Auch langwirkende Beta-2-Mimetika, die aus der Asthmatherapie kommen, müssen zweimal täglich inhaliert werden. Alle langwirkenden Bronchodilatatoren verbessern die Lungenfunktion. Bei Salmeterol kommt es jedoch zu einer Toleranzentwicklung, während der Effekt von Tiotropium langfristig unvermindert erhalten bleibt. Tiotropium vermindert auch die Lungenüberblähung und verbessert damit die Belastbarkeit der Patienten. Dies konnte für Beta-2-Mimetika nicht gezeigt werden. Auf das Symptom Dyspnoe zeigt Tiotropium ebenfalls anhaltende Effekte, während die Wirkung von Beta-2-Mimetika inkonsistent ausfällt. Ausschließlich für Tiotropium konnte auch gezeigt werden, dass die Exazerbationsrate um 20% abnimmt und die Häufigkeit von Krankenhausaufnahmen wegen schwerer Exazerbation um 45% zurückgeht. Mit Tiotropium lässt sich eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität erreichen, mit Beta-2-Mimetika bestenfalls eine kurzfristige. (AB)

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