Mittlerweile stellen Typ-2-Diabetiker die größte Gruppe dialysepflichtiger Patienten dar. Neben anderen Kofaktoren ist die chronische Hyperglykämie primäre Ursache der renalen Schädigung. Zur Primär- und Sekundärprävention ist daher ein möglichst niedriger HbA1c-Wert (mindestens unter 7%) anzustreben. Da die Mikroalbuminurie erstes Zeichen einer beginnenden diabetischen Nephropathie ist, wird empfohlen, bei Diabetikern jährlich, bei gleichzeitiger Hypertonie oder anderen mikrovaskulären Spätkomplikationen auch viertel- bis halbjährlich das Urinalbumin zu bestimmen und dabei auch an primäre Nierenerkrankungen zu denken. Eine Rückbildung der Mikroalbuminurie erscheint bei intensiver Therapie möglich. Bei beginnender Makroalbuminurie (über 0,5 g/d) wird eine aggressive nephroprotektive Therapie notwendig. ACE-Hemmer und AT1-Blocker verringern unabhängig von der Blutdrucksenkung die Proteinurie. Bei ungenügender Absenkung von RR oder Albuminurie unter üblicher antihypertensiver Mehrfachkombination könnnen sie auch zusammen eingesetzt werden.
Früherkennung und aggressive Behandlung
Praxis-Depesche 8/2005
Die Niere des Diabetikers schützen
Während Inzidenz und Prävalenz der terminalen Niereninsuffizienz beim Typ-1-Diabetes durch frühzeitige intensivierte Insulintherapie deutlich reduziert werden konnten, steigt der Anteil dialysepflichtiger Typ-2-Diabetiker stetig an.
Quelle: Meier, M: Die diabetische Nephropathie, Zeitschrift: HERZ, Ausgabe 29 (2004), Seiten: 496-502