Der Goldstandard zur Diagnose von HIT sind funktionelle Assays wie der SRA und HIPA (serotonin release assay bzw. heparininduced platelet activation assay). Diese Tests sind jedoch selten auf Abruf verfügbar. In aktuellen Leitlinien wird deshalb bei Patienten mit mittelhohem oder hohem Risiko für HIT die Diagnose per Immunassay empfohlen.
Diese detektieren Antikörper, die sich gegen den Plättchen-Faktor-4-Komplex (PF4) richten, und unterscheiden sich darüber hinaus stark im jeweiligen Testverfahren. Wie zuverlässig die HIT-Diagnose mit den verschiedenen Tests gelingt, prüften Forscher im Rahmen einer Metaanalyse von 49 Studien mit insgesamt knapp 15 200 Patienten.
Nur fünf Immunassays erreichten eine Sensitivität von über 95% und gleichzeitig eine Spezifität von über 90%:
- Polyspezifischer ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) mit einem mittelhohen Grenzwert
- Particle gel immunoassay
- Lateral flow immunoassay
- Polyspezifischer CLIA (chemiluminescent immunoassay) mit hohem Grenzwert
- IgG-spezifischer CLIA mit niedrigem Grenzwert
Knapp unter dieser Bestenliste rangierte der IgG-spezifische Genetic-Testing-Institute-ELISA mit einer Sensitivität von 99,6% und einer Spezifität von 89,9%. Klinische Scores wie der 4Ts-Score können zudem helfen, vor einem Immunassay Patienten mit einer geringen HIT-Wahrscheinlichkeit zu identifizieren. OH