In einer webbasierten, deutschlandweiten prospektiven Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Junge Rheumatologie und der Deutschen Rheuma-Liga wurden dazu im Herbst 2020 299 Rheumapatienten sowie 129 Rheumatologen befragt.
74 % der Erkrankten (im Mittel 49 Jahre, 79,9 % Frauen) und 76 % der Behandelnden bewerteten digitale Gesundheitsanwendungen (DHA) als nützlich, 90 % bzw. 86 % waren mit der Anwendung zufrieden und 29 % bzw. 48 % nutzten DHA seit Ausbruch der Pandemie häufiger. Bei den Patienten besonders beliebt waren Apps für Informationsgewinnung und Symptom- Check (63,2 % bzw. 40,5 %), während weitergehende Anwendungen und Videosprechstunden eher geplant als genutzt wurden, vorzugsweise für Folgetermine (40,6 %) und Notfälle (38,3 %). Hauptvorteil der DHA war die Zeit- und Ortsunabhängigkeit (76,6 % bzw. 77,5 %), als nachteilig galten unzureichende Informationen über verfügbare, geeignete DHA (58,5 % bzw. 41,9 %). 42,1 % der Betroffenen beklagten zudem die Benutzerunfreundlichkeit, 23,2 % der Ärzteschaft den Mangel an Belegen für den Erfolg der DHA. Negative Auswirkungen auf die Arzt-Patienten-Beziehung befürchteten aber nur < 10 %. Es könnte künftig somit zu einem Paradigmenwechsel in der Behandlung Rheumakranker kommen. AK