Frau mit Gehhilfe

Praxistipp

Praxis-Depesche 8/2021

Digitale Gesundheitsanwendungen bei Rheuma hilfreich

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie nimmt die telemedizinische Betreuung chronisch Kranker zu. Wie aber sieht es mit der Akzeptanz und Benutzerfreundlichkeit auf Seiten der Betroffenen und der Ärzteschaft aus?
In einer webbasierten, deutschlandweiten prospektiven Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Junge Rheumatologie und der Deutschen Rheuma-Liga wurden dazu im Herbst 2020 299 Rheumapatienten sowie 129 Rheumatologen befragt.
74 % der Erkrankten (im Mittel 49 Jahre, 79,9 % Frauen) und 76 % der Behandelnden bewerteten digitale Gesundheitsanwendungen (DHA) als nützlich, 90 % bzw. 86 % waren mit der Anwendung zufrieden und 29 % bzw. 48 % nutzten DHA seit Ausbruch der Pandemie häufiger. Bei den Patienten besonders beliebt waren Apps für Informationsgewinnung und Symptom- Check (63,2 % bzw. 40,5 %), während weitergehende Anwendungen und Videosprechstunden eher geplant als genutzt wurden, vorzugsweise für Folgetermine (40,6 %) und Notfälle (38,3 %). Hauptvorteil der DHA war die Zeit- und Ortsunabhängigkeit (76,6 % bzw. 77,5 %), als nachteilig galten unzureichende Informationen über verfügbare, geeignete DHA (58,5 % bzw. 41,9 %). 42,1 % der Betroffenen beklagten zudem die Benutzerunfreundlichkeit, 23,2 % der Ärzteschaft den Mangel an Belegen für den Erfolg der DHA. Negative Auswirkungen auf die Arzt-Patienten-Beziehung befürchteten aber nur < 10 %. Es könnte künftig somit zu einem Paradigmenwechsel in der Behandlung Rheumakranker kommen. AK
Quelle: Kernder A et al.: Digital rheumatology in the era of COVID-19: results of a national patient and physician survey. RMD Open 2021; 7:e001548. doi:10.1136/rmdopen- 2020-001548
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