Große Metaanalyse

Praxis-Depesche 4/2016

DOAK sicher während VHF-Ablation?

Behandelt man Vorhofflimmern (VHF) mit Katheterablation, ist eine Antikoagulation essenziell, um Thromboembolien zu verhindern. Wie sicher das mit den neuen direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) funktioniert, klärte eine umfangreiche Meta analyse.

Über 2600 relevante Veröffentlichungen wurden identifiziert, 1995 gescreent und schlussendlich 25 ausgewertet. Alle beinhalteten Daten zu insgesamt über 11 000 Patienten mit VHF, die zwischen 2000 und 2015 eine Katheterablation erhalten hatten. Diese wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Entweder war ein Vitamin- K-Antagonist (VKA) regelmäßig vor, während und nach der Ablationsprozedur verordnet worden, oder die Patienten erhielten ein DOAK. In elf Studien wurden die DOAK durchgehend verabreicht, in 14 Studien wurde die Einnahme für die Prozedur unterbrochen.
Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied bezüglich des Auftretens von Schlaganfällen oder TIA zwischen der VKA- und der DOAKGruppe. Schwere Blutungen kamen ebenfalls in beiden Gruppen gleich häufig vor. Diese Ergebnisse waren sowohl bei fortgeführter als auch bei unterbrochener Gabe der DOAK konsistent. Auch bei sonstigen thromboembolischen Ereignissen, Herzbeuteltamponaden, drainagepflichtigen Perikardergüssen oder Leistenhämatomen gab es keine größeren Gruppenunterschiede. Lediglich kleinere Blutungen waren unter DOAK seltener (Risikoreduktion 20%).
Allerdings räumen die Autoren einschränkend ein, dass die ausgewerteten Studien überwiegend beobachtenden Charakter hatten und dass in vielen Arbeiten keine Details zum genauen Antikoagulationsprotokoll genannt wurden. CB
Quelle:

Wu S et al.: Meta-analysis of efficacy and safety ... Am J Cardiol 2016; 117: 926-34

ICD-Codes: I48

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