Die zur Vorbereitung der Koloskopie eingesetzte Behandlung mit isoosmotischer Polyethylenglykol-Lösung führte bei vier Patienten zu extremen Aberrationen ihres Natriumhaushalts. Nach der Einnahme der PEG-Lösung war den Patienten übel, teilweise übergaben sie sich, alle hatten starke Durchfälle und tranken daher viel Flüssigkeit. Eine 62-jährige Frau, die auch Thiazid-Diuretika einnahm, wurde am folgenden Morgen bewusstlos gefunden, sie zeigte Krampfanfälle und hatte eine Hyponatriämie. Sie wurde beatmet und mit hypertoner Kochsalzlösung behandelt, woraufhin sie sich vollständig erholte. Bei drei weiteren männlichen Patienten, die wegen Nierenversagens eine Hämodialyse erhielten, waren die nach der Koloskopie aufgetretenen extremen Schwankungen im Salzhaushalt tödlich: Nach Krampf-anfällen, Schock oder Bewusstlosigkeit traten Herz-Kreislauf-Versagen und Atemstillstand ein. (MF)
Tödliche Koloskopie ...
Praxis-Depesche 9/2003
... durch extreme Schwankungen des Natriumspiegels
Bei der im Rahmen der Früherkennung von Dickdarmkarzinomen eingesetzten Koloskopie können in seltenen Fällen fatale Schwankungen der Natrium-Spiegel auftreten.
Quelle: Carlos, J: Fatal dysnatraemia caused by elective colonoscopy, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 326 (2003), Seiten: 382-384