Gewebeproben von 100 primär invasiven Mammakarzinomen und 30 Gewebeproben aus angrenzendem gesunden Brustgewebe wurden mittels PCR auf EBV-Erbmaterial untersucht. In 51% der Tumorproben wurde EBV-DNA nachgewiesen, aber nur in 10% der Proben aus gesundem Brustgewebe. Dieser Unterschied war statistisch signifikant. EBV wurde häufiger in Hormonrezeptor-negativen Mammakarzinomen und bei höherem histologischen Grad gefunden. Zudem wurde EBV häufiger bei Frauen mit mehreren befallenen Lymphknoten nachgewiesen. Demnach könnten EBV-Infektionen ein Kofaktor bei der Entstehung von Mammakarzinomen sein. (UB)
Invasives Mammakarzinom
Praxis-Depesche 8/2000
EBV-Infektion als onkogener Kofaktor
Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) werden mit verschiedenen Malignomen assoziiert, z. B. Burkitt-Lymphom, Morbus Hodgkin oder B-Zell-Lymphom bei immungeschwächten Menschen. Möglicherweise sind EBV-Infektionen auch ein Kofaktor bei der Entstehung des Mammakarzinoms.
Quelle: Bonnet, M: Detection of Epstein-Barr virus in invasive breast cancers, Zeitschrift: JOURNAL OF THE NATIONAL CANCER INSTITUTE, Ausgabe 91 (1999), Seiten: 1376-1381