Elf Patienten mit Methanol-Vergiftung wurde intravenös Formepizol injiziert und der Therapieverlauf überwacht. Zwei Patienten starben an Anoxie-bedingtem Hirnschaden. Neun von elf Pa-tienten überlebten. Es bestand eine starke inver-se Korrelation zwischen der AS-Konzentration im Blutplasma (vor Behandlungsbeginn) und dem arteriellen pH-Wert (n = 8, r = 0,92). Nach Injektion von Formepizol war bei allen Patienten ein Rückgang der AS-Konzentration und der metabolischen Azidose festzustellen. Starke Sehstörungen, die als Folge der Methanol-Vergiftung aufgetreten waren, verschwanden nach der Behandlung vollständig. Unter Formepizol wurde Methanol mit einer Halbwertszeit von 54 h abgebaut. Nebenwirkungen (z. B. Phlebitis, Angstgefühl, Dyspepsie, Hautausschlag) traten nur selten auf.
Methanol-Vergiftung
Praxis-Depesche 16/2001
Effektive Therapie mit Formepizol
Als Folge einer Methanol-Vergiftung kann es zu einer metabolischen Azidose kommen, die unbehandelt zur Erblindung oder u. U. zum Tod führt. In der effektiven Therapie muss die metabolische Umwandlung von Methanol in die toxischen Metaboliten Formaldehyd (FA) und Ameisensäure (AS) durch Inhibierung der Alkoholdehydrogenase (ADH) unterbunden werden. Gute Ergebnisse wurden mit dem ADH-Inhibitor Formepizol erzielt.
Quelle: Brent, J: Fomepizole for the treatment of methanol poisoning, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 344 (2001), Seiten: 424-429