Colitis ulcerosa

Praxis-Depesche 10/2017

Einfacher Biomarker für Krankheitsaktivität

Goldstandard zur Beurteilung der Darmmukosa und der Krankheitsaktivität bei Colitis ulcerosa (CU) ist die Koloskopie. Als möglicher Biomarker wird auch das fäkale Calprotectin diskutiert. Viel einfacher und günstiger aber ist die Evaluierung des Krankheitsstatus anhand okkultem Blut im Stuhl.

Der immunchemische Stuhltest (fecal immunochemic test, FIT) ist eine einfache Methode, die Hämoglobinkonzentration (Hb) im Stuhl zu bestimmen. Okkultes Blut im Stuhl kann bei CU-Patienten auf eine residuale mukosale Entzündung hinweisen. Koreanische Forscher testeten daher nun, wie gut der Stuhltest gegenüber einer Koloskopie die klinische Aktivität und das Ausmaß einer CU widerspiegelt. Hierfür nutzten sie 82 Stuhlproben von insgesamt 63 CU-Patienten.
Die Menge an okkultem Blut im Stuhl korrelierte signifikant positiv sowohl mit der endoskopischen als auch der klinischen Krankheitsaktivität, nicht aber mit dem Ausmaß der Erkrankung (gemäß Montreal-Klassifikation).
82% der Patienten in klinischer Remission hatten ein negatives FIT-Ergebnis. Insgesamt sagte ein negatives FIT-Ergebnis die Heilung der Mukosa (MES 0 oder 1) mit einer Sensitivität von 73% und Spezifität von 82% voraus. Ein positiver FIT-Test identifizierte einen aktiven Krankheitsstatus mit einer Sensitivität von 45% und Spezifität von 93%. OH
Quelle:

Ryou DG et al.: Assessment of disease activity by fecal immunochemical test in ulcerative colitis. World J Gastroenterol 2016; 22(48): 10617-24

ICD-Codes: K51.9

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x