Das Screening auf eine Proteinurie sollte bereits bei Feststellung des Diabetes mit einer routinemäßigen Urinuntersuchung erfolgen. Bei bestehender Albuminurie zeigt die quantitative Bestimmung das Stadium der Nephropathie an, bei normalen Befunden ist ein sensitiver Test auf Mikroalbuminurie nötig. Bei beginnender oder manifester Albuminurie zielt die Behandlung auf Verzögerung der Krankheitsprogression und Vorbeugung kardiovaskulärer Komplikationen ab. Neben Empfehlungen zur Veränderung des Lebensstils (Gewichtsabnahme, körperliche Bewegung, reduzierte Aufnahme von Eiweiß, Salz und Alkohol) und Abgewöhnen des Rauchens stehen engmaschige Kontrollen der Blutzuckerwerte (Zielwert: glykosyliertes Hämoglobin unter 7%) und des Blutdrucks (Zielwert: 130/80 mmHg) im Vordergrund. Medikamentös empfiehlt sich die Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten zur Reduktion von Blutdruck und Albuminurie (wenn möglich auch bei Normotonikern). Wenn bei Hypertonikern der Blutdruck durch die genannten Maßnahmen nicht ausreichend gesenkt werden kann, können zusätzlich Betablocker, Diuretika oder Kalziumantagonisten gegeben werden. Auch Statine können das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und die Progression der Nephropathie vermutlich senken. (UB)
Diabetische Nephropathie
Praxis-Depesche 6/2003
Empfehlungen zur Früherkennung und Therapie
Italienische Nephrologen haben unter Berücksichtigung bestehender Leitlinien Empfehlungen zur Früherkennung und Behandlung der Nephropathie bei Typ-2-Diabetikern formuliert.
Quelle: Remuzzi, G: Nephropathy in patients with type 2 diabetes, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 346 (2002), Seiten: 1145-1150