Sexuell übertragbare Infektionen
Praxis-Depesche 6/2023
Erfolgreiche Postexpositionsprophylaxe mit Doxycyclin
Eine Postexpositionsprophylaxe mit Doxycyclin (Doxy-PEP) kann die Inzidenz von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) effektiv senken. Das belegt eine Studie aus den USA, in der Einnahme von retardiertem Doxycyclin innerhalb von max. 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr gegenüber Standardbehandlung bei Männern, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben (MSM), sowie Transfrauen untersucht wurde. Die Doxycyclin-Prophylaxe resultierte in signifikant niedrigeren Inzidenzen sowohl von Gonorrhö als auch Chlamydien und Syphilis, und ist für den präventiven Einsatz in Risikogruppen geeignet.
Praxisfazit
Retardiertes Doxycyclin (200 mg oral) kann als Postexpositionsprophylaxe (innerhalb von 72 h nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr) das Risiko einer Infektion mit STI deutlich senken. Die Doxy-PEP schützt sowohl vor Gonorrhö als auch Chlamydien und Syphilis, und eignet sich zur Anwendung bei Risikogruppen mit kürzlich erfolgten bakteriellen STI.