In einer doppelblinden Multicenterstudie erhielten 252 Alzheimer-Patienten im mittleren oder schweren Stadium sechs Monate lang entweder Memantine (20 mg/d) oder Plazebo. Memantine verlangsamte die Progression der Erkrankung signifikant um 50%. Auch hinsichtlich der Alltagsaktivitäten überzeugte Memantine: Unter Plazebo verschlechterte sich der Zustand der Patienten doppelt so schnell wie unter Verum. Auch verlangsamte Memantine die Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen signifikant. Die Therapie wurde gut vertragen. Unter Plazebo gab es mehr Nebenwirkungen und Studienabbrüche als unter Memantine. Zusätzlich zur Pharmakotherapie benötigen Alzheimer-Patienten eine dem Krankheitsstadium angepasste Betreuung und Förderung. Die von Reisberg aufgestellte Theorie der Retrogenese, wobei "degenerative Mechanismen die Mechanismen der normalen Kindheitsentwicklung umkehren", liefert dabei wertvolle Hilfe. Nach dieser Theorie entspricht das FAST-Stadium 7, also das Endstadium der Alzheimer-Demenz, dem Entwicklungsstand eines maximal 18 Monate alten Säuglings. Dieses Konzept, richtig verstanden und angewendet, könnte hilfreich für den angemessenen Umgang mit dementen Patienten sein.
Demenz vom Alzheimer-Typ
Praxis-Depesche 15/2004
Erfolgreiche Therapie mit NMDA-Rezeptorantagonist
Vor allem im mittleren und späten Stadium der Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) liefert der NMDA-Rezeptorantagonist Memantine vielversprechende Ergebnisse. So wird nicht nur die Progression der Erkrankung verlangsamt; auch Betreuungszeit und -kosten werden reduziert, berichtete Prof. Barry Reisberg, New York.