Um die Zusammenhänge zwischen Infertilität und Typ-2-Diabetes zu klären, nutzten Forscher Daten der NHS-II-Studie (Nurses’ Health Study II). Im Rahmen dieser Studie wurden über 115 000 Frauen im zwischen 24 und 44 Jahren alle zwei Jahre zu verschiedenen Lebensstilfaktoren und ihrem Gesundheitszustand befragt.
Im Verlauf des 24-jährigen Follow-up gaben knapp 25% der Frauen eine Infertilität an. Etwa 22 000 Frauen machten Angaben zu den Ursachen der Infertilität. Am häufigsten wurden ovulatorische Störungen und männliche Unfruchtbarkeit angegeben (n=8052 bzw. 5341). Insgesamt entwickelten fast 6000 Frauen einen Typ-2-Diabetes. Frauen, die zu irgendeinem Zeitpunkt unfruchtbar geworden waren, trugen unter Berücksichtigung von Alter, BMI, Lebensstilfaktoren, Beziehungsstatus, Gebrauch oraler Kontrazeptiva und ihrer familiären Vorgeschichte von Diabetes ein 20% höheres Risiko für Typ-2-Diabetes als jene ohne Infertilitätsprobleme (HR 1,20; 95% KI 1,14 - 1,28). Das größte Risiko trugen dabei Frauen mit ovulatorischer oder tubulärer Infertilität (HR 1,43 bzw. 1,34). Bei zervikal oder Endometriose-bedingter Infertilität erhöhte sich das Diabetesrisiko dagegen nicht.
Folglich hängt es von der Ätiologie der Infertilität ab, ob das Risiko für Typ-2-Diabetes steigt. Die zugrunde liegenden Mechanismen zu entschlüsseln könnte helfen, Therapiemöglichkeiten für unfruchtbare Paare zu entwickeln. OH