Aus dem Geburtenregister eines australischen Staates gingen die Daten von 216 467 Frauen mit zwei aufeinander folgenden Lebendgeburten hervor. Mehrlingsschwangerschaften sowie Frauen mit bereits bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren waren ausgeschlossen. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Mittel 5,7 Jahre. Währenddessen kam es zu 206 KHK-Fällen, 74 Myokardinfarkten, 318 zerebrovaskulären Ereignissen und 41 Fällen von Herzinsuffizienz.
Multivariable Regressionsanalysen ergaben: Sowohl ein sehr kurzes als auch ein sehr langes Zeitintervall zwischen zwei Schwangerschaften erhöhte das maternale Herz-Kreislauf-Risiko. Bei einem Abstand von weniger als zwölf Monaten stieg es um 56%, bei 24 bis 59 Monaten um 40%, und bei mehr als zehn Jahren sogar auf das Dreieinhalbfache. Als Referenz diente jeweils ein Geburtenintervall von 18 bis 23 Monaten.
Eine ähnliche U-förmige Assoziation mit dem Schwangerschaftsabstand ist auch von anderen perinatalen Komplikationen bekannt. Die mangelnde Erholungszeit nach dem Stress von Schwangerschaft, Geburt und Laktation spielt dabei offensichtlich eine Schlüsselrolle. Die ökonomische und psychische Belastung durch mehrere Kinder mit geringem Altersabstand könnte das kardiovaskuläre Risiko zusätzlich erhöhen. CW