Anämie bei Krebspatienten

Praxis-Depesche 15/2000

Erythropoetin verbessert Hb-Wert und Lebensqualität

Eine kürzlich vorgestellte Studie hat gezeigt, dass Epoetin alfa eine Anämie bei Krebspatienten korrigieren und dadurch die Lebensqualität deutlich verbessern kann. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde die Zulassung auf die Behandlung von Krebspatienten unter nicht-platinhaltiger Chemotherapie mit soliden Tumoren, malignen Lymphomen oder multiplem Myelom erweitert. Die Studie zeigte darüber hinaus eine Überlebensverlängerung in der Epoetin-alfa-Gruppe, die jedoch noch weiter gesichert werden muss.

In die 28-wöchige, randomisiert-plazebokontrollierte Studie wurden 375 Patienten mit hämatologischen oder soliden Malignomen eingeschlossen, die eine nicht-platinhaltige Chemotherapie erhielten. Die Patienten wurden im Verhältnis 2:1 mit Epoetin alfa oder Plazebo behandelt. Die Patienten der Verum-Gruppe benötigten deutlich weniger Transfusionen und wiesen signifikant höhere Hb-Werte auf. Auch ihre krankheitsspezifischen Lebensqualitätsparameter besserten sich signifikant im Vergleich zu Plazebo. Da niedrige Hb-Werte unter Chemo- oder Radiotherapie häufig mit einer schlechten Prognose assoziiert sind, überprüften die Autoren (obwohl die Studie hierfür ursprünglich nicht konzipiert war) auch die Überlebensrate. Zwölf Monate nach Studienende betrug die mediane Überlebenszeit der Epoetin-alfa-Gruppe 17 Monate, die der Plazebo-Gruppe jedoch nur elf Monate. (UB)

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