Prädiabetes

Praxis-Depesche 7/2023

Es ist nicht nur der Zucker schuld

Bislang war unklar, ob ein höherer Anteil an zugesetztem Zucker an der Nahrung ein höheres Prädiabetes-Risiko nach sich zieht. Ein Forschungsteam untersuchte den Zusammenhang an einer US-amerikanischen Kohorte – mit überraschendem Ergebnis.
Praxisfazit
Die Hypothese, dass der Gesamtanteil von zugesetztem Zucker an der Ernährung das Prädiabetes-Risiko erhöht, wurde in der Studie nicht bestätigt. Der durchschnittliche Anteil an zugesetztem Zucker an der Gesamtenergiezufuhr betrug 13,9 % und war bei den Personen mit Prädiabetes nicht höher als bei den normogylkämischen Teilnehmer:innen.

Der Gesamtanteil und der prozentuale Anteil von zugesetztem Zucker an der Gesamtenergiezufuhr hatten keinen Einfluss auf das Prädiabetes-Risiko in der repräsentativen US-amerikanischen Kohorte mit Proband:innen im Alter von ≥ 20 Jahren. Der Anteil an zugesetztem Zucker an der Gesamtenergiezufuhr (im Mittel 2.067 kcal) lag in der Kohorte durchschnittlich bei 13,9 % (entspricht 72 g pro Tag) – sowohl bei den normoglykämischen als auch bei den prädiabetischen Personen. Ein prozentualer Zuckeranteil von < 10 % diente in den Analysen als Referenzwert.

Prozentuale Zuckermenge nicht ausschlaggebend

Unter statistischer Berücksichtigung der Gesamtkalorienaufnahme, BMI und gesundheitlichen und soziodemografischen Faktoren hatte die Gesamtmenge an zugesetztem Zucker keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, einen Prädiabetes zu entwickeln (Odds Ratio, OR 1,00; 95 %-KI 0,99–1,00; p = 0,91). Die Einbeziehung von Ernährungsvariablen in das Modell (Ballaststoffe, Gesamtfett, gesättigte Fettsäuren und antioxidative Gesamtkapazität) beeinflusste das Ergebnis nicht. Die Wahrscheinlichkeit für Prädiabetes stieg weder bei einem zugesetzten Zucker-Anteil von 10–15 % der Gesamtenergiezufuhr noch bei einem Anteil von > 15 % (OR 0,82; 95 %-KI 0,65–1,04; p = 0,09, respektive OR 0,96; 95 %-KI 0,74–1,24; p = 0,73).

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