Vom Kamel zum Menschen

Praxis-Depesche 11/2014

Familiäre MERS-CoV-Übertragung

Im Sommer 2012 tauchte das MERS-Coronavirus auf der arabischen Halbinsel auf. Dromedare gelten als Quelle und Überträger. Aber es gibt auch eine Mensch-zu- Mensch-Übertragung.

MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) wird primär von Dromedaren auf den Menschen übertragen. Um Strategien zur Eindämmung eines Ausbruchs entwikkeln zu können, benötigt man Informationen über Mensch-zu-Mensch-Übertragungen. Zu diesem Zweck wurden 26 Indexpatienten und deren 280 Haushaltsangehörige analysiert. Die mediane Zeit zwischen Symptombeginn des Indexpatienten und der spätesten Blutentnahme bei einem Haushaltsmitglied betrug 17,5 Tage (5-216 Tage). Von den 280 Familienmitgliedern kam es in zwölf Fällen zu einer möglichen Sekundärübertragung (4%; 95% KI 2-7%). In sieben Fällen wurde die Diagnose innerhalb von 14 Tagen nach dem Symptombeginn beim Indexpatienten mittels PCR gestellt. Bei fünf weiteren Patienten erfolgte die Diagnose serologisch innerhalb von 13 Tagen oder später, nachdem der Indexpatient Krankheitszeichen entwickelt hatte. Die Rate an sekundären Übertragungen bei Haushaltsmitgliedern von MERS-CoV-Patienten beträgt demnach etwa 5%. CB

Quelle:

Drosten C et al.: Transmission of MERS-Coronavirus in household contacts. N Engl J Med 2014; 371: 828-35

ICD-Codes: B34.2

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