Ein Forscherteam aus Korea untersuchte, inwieweit sich das Vorliegen einer NAFLD auf das Hpoglykämierisiko bei neu diagnostizierten Typ-2-Diabetiker:innen auswirkt. Hierfür nutzten sie Krankenkassendaten von 45.135 Patient:innen mit mindestens einer hypoglykämischen Episode innerhalb von 5,2 Jahren. Als Surrogatmarker für eine NAFLD diente der Fettleber-Index (FT < 30: keine NAFLD, FT > 60: NAFLD). Schwere Hypoglykämien wurden über die ICD-10 Codes bei Hospitalisierung oder Besuch einer Notfallambulanz identifiziert.
Nach statistischer Anpassung verschiedener Variablen zeigten sich folgende Zusammenhänge: Die Wahrscheinlichkeit für eine schwerwiegende Hypoglykämie war bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes und NAFLD um 26 % höher als bei diabetischen Patient:innen ohne NAFLD. Dabei trugen Diabetiker:innen mit niedrigem oder normalem BMI und NAFLD ein größeres Risiko für schwerwiegende Hypoglykämien als übergewichtige Patient:innen.
Mögliche Ursachen der erhöhten Hypoglykämierate bei diabetischen Patient: innen mit NAFLD könnten ein veränderter Glukosemetabolismus oder erhöhter oxidativer Stress sein. In der Praxis sollte man den Zusammenhang beim Diabetes-Management und der Therapiegestaltung von Patient:innen mit NAFLD berücksichtigen. AAB